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Exkursion: Historische und literarische Orte in Berlin

Zwischen Alexanderplatz und Dorotheenstädtischem Friedhof

++++noch bis zum 2. Oktober anmelden!+++++

 

Exkursion mit dem Freundeskreis Geschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Wissenschaftliche Leitung Dr. Katja Schlenker/Prof. Dr. Winfrid Halder

Am 10. Mai 1933, vor etwas mehr als 90 Jahren also, wurde Erich Kästner (1899-1974) auf dem, Berliner Opernplatz Zeuge einer beklemmenden Szene. Er geriet in die von nationalsozialistischen Studenten organisierte Bücherverbrennung, bei der auch Werke von ihm selbst der Vernichtung anheimfielen. Der gebürtige Dresdner Kästner, der seit 1927 als Schriftsteller und Drehbuchautor in Berlin lebte (»Emil und die Detektive«, 1929 als Roman erschienen, 1931 verfilmt), schrieb später darüber: »Die Lastwagen rollten heran wie an eine Verladerampe. Tausende von Büchern wurden ausgekippt und von fleißigen Händen hoch im Bogen ins Feuer geworfen. Dann tauchte Goebbels auf. Er stand auf einer von Mikrofonen belagerten Estrade und gestikulierte vor dem Feuerschein wie ein Teufelchen vor der Hölle. Er zeterte, salbaderte, rief Schriftsteller bei Namen und überantwortete ihre Bücher den Flammen und dem Vergessen. Das war kein Großinquisitor, sondern ein kleiner pöbelnder Feuerwerker. Hier rächte sich ein durchgefallener Literat an der Literatur. Hier beseitigte ein durchtriebener Politiker für viele Jahre jede intellektuelle Opposition.«

Tatsächlich war das schaurige Schauspiel einerseits Auftakt zu noch weit grausigerem Geschehen, andererseits der Endpunkt einer kulturellen Epoche in Berlin, in welcher die künstlerische Moderne einen ihrer wichtigsten Höhepunkte erreicht hatte. Begonnen hatte diese außergewöhnliche Blüte bereits vor dem Ersten Weltkrieg, damals indes nicht zuletzt vom sich kunstverständig dünkenden Kaiser Wilhelm II. und anderen Konservativen noch heftig befehdet. Nach dem Ende der Monarchie und der Schaffung einer deutschen Demokratie 1918/19 fielen viele Schranken und Vorbehalte weg – Berlin pulsierte auch als kultureller Ort. Wie Erich Kästner kamen nahezu alle namhaften deutschen Gegenwartskünstlerinnen und -künstler für längere oder kürzere Zeit in die damalige Reichshauptstadt. Das »Romanische Café« etwa, unweit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, wurde einer der wichtigsten Treffpunkte: Hier verkehrten – so wie Kästner – regelmäßig Johannes R. Becher, Gottfried Benn, Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Hanns Eisler, George Grosz, Irmgard Keun, Egon Erwin Kisch, Else Lasker-Schüler, Max Liebermann, Erich Maria Remarque, Ernst Toller, Franz Werfel, Billy Wilder oder Stefan Zweig, begrüßten oder ignorierten sich, diskutierten über ihre neuen Arbeiten, beschimpften oder verbrüderten sich. Außen vor blieb der Möchtegern-Literat Goebbels, dessen Roman »Michael« (wie »Emil und die Detektive«, Döblins »Berlin Alexanderplatz« oder Remarques »Im Westen nichts Neues« 1929 erschienen) erst Beachtung fand, als er selbst als allmächtiger Propagandaminister dafür sorgen konnte und die literarische Avantgarde vertrieben war.

Vorbei war jedenfalls auch jene Blütezeit 1933 und viele der Genannten und ungezählte mehr wurden – im günstigsten Falle – in eine höchste ungewisse, oft ärmliche Emigration getrieben, nur sehr wenige ließen sich ein Stück weit vom NS-Regime vereinnahmen (Benn), ebenfalls wenige versuchten unauffällig in Hitlers Staat zu überdauern (Kästner).

Versammelt haben sich viele der einstigen Protagonisten der »Goldenen Zwanziger« in Berlin erst wieder nach 1945 – oft nach schweren Exiljahren mit deprimierenden persönlichen Verlusten und künstlerischen Krisen erst wieder auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof, dort dann endlich sicher vor den Totalitarismen des 20. Jahrhunderts. Dort ruhen Becher und Brecht, an dessen 125. Geburtstag dieses Jahr zu erinnern ist (neben seiner Ehefrau Helene Weigel), Hanns Eisler und viele, viele andere, die vor oder nach dem unseligen Jahrzwölft die Kunst und das Denken in Deutschland mitbestimmt haben, so Johann Gottlieb Fichte, Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Johann Gottfried Schadow oder Karl Friedrich Schinkel …

Wir gehen den Berliner Spuren Kästners, Brechts, Döblins und anderer nach, besuchen einstige Wohn- und Wirkungsstätten, den Dorotheenstädtischen Friedhof und andere Orte, nicht zuletzt das Deutsche Historische Museum, wo gerade die Ausstellung »Roads not taken. Es hätte auch anders kommen können« der spannenden Frage Raum gibt, welche historischen Alternativen es an Schlüsselstellen der Geschichte auch gab und wie es auch hätte sein können … etwa, wenn die »Goldenen Zwanziger« und die erste deutsche Demokratie nicht brutal vernichtet worden wären.

Reiseablauf der Exkursion

1. Tag: 01.11.2023 - Mittwoch

07:51 Uhr Abfahrt Düsseldorf HBF

12.15 Uhr Ankunft Berlin HBF

14:30 – 15:00Uhr Spaziergang vom Hotel zum Deutschen Historischen Museum

15:00 – 16:00 Uhr Führung in der Ausstellung »Roads not taken«

16:00 – 17:45Uhr Kaffeepause (individuell)

Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung »Wolf Biermann«

17:45 – 17:55 Uhr Spaziergang zum Bebelplatz (Denkmal zur Bücherverbrennung)

17:55 – 18:15 Uhr Kurze Lesung zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung

18:15 – 18:35 Uhr Spaziergang vom Bebelplatz zum Hotel

19.00 Uhr Abendessen individuell

 

2. Tag: 02.11.2023 - Donnerstag

Spaziergang vom Hotel zur U-Bahn Spittelmarkt

10.00-11.30 Uhr Besuch Brecht-Weigel-Museum mit Führung

11.30-12.00 Uhr Kaffeepause individuell

12.00-13.30 Uhr »Eine kleine deutsche Kulturgeschichte in Grabstätten«

Spaziergang über den Dorotheenstädtischen Friedhof (Gräber von Bert

Brecht/Helene Weigel, J.R. Becher, Paul Dessau, J.G. Fichte, Günter Gaus, G.W.F.

Hegel, Wolfgang Langhoff, Bernhard Minetti, Johannes Rau, J.G. Schadow, K.F.

Schinkel, Anna Seghers, Arnold Zweig u.v.a.)

13:30-15:00 Uhr Mittagspause individuell

15.00-15.15 Uhr Spaziergang zur Gedenkstätte Berliner Mauer

Anschließend optional Spaziergang zum Scheunenviertel/Neue Synagoge – Rückkehr zum Hotel

19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen

 

3. Tag 03.11.2023 – Freitag

Kofferdepot im Hotel

09:30 Uhr Literarischer Spaziergang durch Berlin Mitte (u.a. A.Döblin, Alexanderplatz)

13:00 Uhr Individuelle Mittagspause

15.46 Uhr Abfahrt in Berlin HBF

20.15 Uhr Ankunft in Düsseldorf

 

Ihr Hotel:

Hotel TITANIC Comfort Mitte***; Mittelklassehotel. Zimmerausstattung: Dusche, WC, Schreibtisch, TV, WLAN

Das Hotel Titanic Comfort Mitte befindet sich nur wenige Schritte von der U-Bahn-Station Spittelmarkt und der Bushaltestelle entfernt und bietet somit eine bequeme Anbindung zum Zoologischen Garten, zum Hauptbahnhof, zum Messegelände und zum Flughafen Berlin.

 

Inklusivleistungen:

• Bahnfahrt 2. Klasse im ICE von Düsseldorf nach Berlin und zurück inkl. Sitzplatzreservierung

• 2 x Übernachtung/Frühstück im Hotel Titanic Berlin Mitte Spittelmarkt

• 2 Studenten reisen zum halben Reisepreis im Doppelzimmer

• Führung und Eintritt im Deutschen Historischen Museum

• Führung und Eintritt im Brecht/Weigel Museum

• Führung und Eintritt Dorotheenstädtischer Friedhof

• WLAN-Nutzung im Hotel

• Beherbergungssteuer des Landes Berlin

• Reservierungsservice für Restaurants

 

Preise pro Person in €

Im Doppelzimmer 379,00

Zuschlag für Einzelbelegung 68,00

Mindestteilnehmerzahl 15 Personen Anmeldeschluss: 08.09.23 (danach auf Anfrage)

*Preisbasis sind unsere preisgünstigen Touristikfahrkarten. Bei diesen Fahrkarten gibt es keine BahnCard- Ermäßigung.

Sollten Sie in Besitz einer Bahn-Card sein, so informieren Sie uns bitte. Wir prüfen dann gerne für Sie, ob

eine normale DB-Fahrkarte abzüglich Bahn-Card-Ermäßigung günstiger für Sie ist.

 

Wir empfehlen den Abschluss einer Reiseversicherung.

a. Gute-Fahrt-Schutz-Paket für Bahnreisen ohne Selbstbehalt. Inkl. Rücktritts,- Abbruch-, Krankenversicherung,

24-Stunden-Notfallschutz-Allianz-Versicherung

a.1 Altersgruppe bis einschließlich 64 Jahre = € 21,00,-**

a2. Altersgruppe ab 66-80 Jahre = € 42,00,- **

a3. Altersgruppe ab 81-110 Jahre = € 69,00,-**
 

Organisation der Reise: Klaus Zimmermann

Inhaltliche Gestaltung und Leitung: Dr. Katja Schlenker und Professor Winfrid Halder

 

Bei Rückfragen zur Anmeldung o.ä. wenden Sie sich bitte direkt an unseren Reiseveranstalter:
KLUGES REISEN – Reisebüro am Kölner Tor GmbH, 40625 Düsseldorf, Tel.: 0211/22950808, www.kluges-reisen.de

Bitte überweisen Sie mit der Anmeldung die Anzahlung in Höhe von € 100,- pro Person auf das Konto des Reiseveranstalters KLUGES REISEN:

Deutsche Bank Düsseldorf - IBAN DE42 3007 0024 0636 5100 00

Jeder Teilnehmer erhält das nach EU-Pauschalreiserecht vorgeschriebene Formblatt mit integrierten Sicherungsschein. Es gelten die Reisebedingungen (AGB) von KLUGES REISEN.

 

**=Tarifstand 17.08.2023 – Änderungen sind vorbehalten.